Für die GRÜNEN im Hessischen Landtag steht das Thema Artensterben ganz oben auf der Agenda: „Wir können nicht tatenlos dabei zusehen, wie um uns herum allmählich eine Art nach der anderen unwiederbringlich verschwindet! Laut einer Langzeitstudie von 2017 hat sich die Fluginsekten-Biomasse seit 1989 um mehr als 75% verringert – das ist erschreckend“, erklärt Felix Martin, lokaler Landtagsabgeordneter der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, anlässlich der Vorstellung der diesjährigen Bilanz der Blühstreifeninitiative im Rahmen der Kampagne „Bienenfreundliches Hessen“ durch Umweltministerin Priska Hinz, dem Hessischen Bauernverband und dem Landesverband Hessischer Imker. „Deshalb ist es wichtig, dass wir jetzt handeln, indem wir Insekten und insbesondere Bienen und Wildbienen wieder mehr Lebensraum geben. Sie erbringen wichtige Bestäubungsleistungen, auf die viele Pflanzen für ihr Überleben angewiesen sind. Wir Menschen sind auf eine funktionierende Natur angewiesen, da sie uns sauberes Trinkwasser, Lebensmittel, Erholung und Sauerstoff zum Atmen bietet. Das Anlegen sog. „Bienenweiden“ bietet Bienen und Insekten eine Nahrungsquelle. Doch Blühflächen sind nicht nur Nahrungsquelle, sie unterstützen die Artenvielfalt, bieten Schutz für Rebhühner, Hasen und andere Wildtiere. Nebenbei vernetzen sie bestehende Biotope und sind natürlich auch eine „Augenweide“ für uns Menschen. Ich habe ebenfalls eine Blühstreifenpatenschaft übernommen und freue mich, wenn viele Menschen diesem Beispiel folgen würden.“
Die Population der Honigbienen steigt in Hessen wieder, das ist die erfreuliche Nachricht. Von den über 550 in Deutschland lebenden Wildbienenarten sind aber laut Roter Liste mehr als die Hälfte gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben. Im Rahmen der im Jahr 2017 ins Leben gerufenen Kampagne „Bienenfreundliches Hessen“ erhalten hessische Landwirte, Imker, Garten- und Balkonbesitzer darum finanzielle Förderungen für das Anlegen von Blühflächen. Im Rahmen der Kampagne wurden dieses Jahr bereits 1.600 Hektar zusätzliche Blühflächen in der Landwirtschaft geschaffen, das sind doppelt so viele wie im selben Zeitraum des vergangenen Jahres. 1.600 Hektar, das bedeutet neuen Nahrungs- und Lebensraum für Tiere und Insekten auf einer Fläche von mehr als 2.200 Fußballfeldern. Auch Vögel freuen sich über die Blühstreifen, denn sie sind auf Insekten als Nahrung angewiesen. Und wiederum andere Tier- und Pflanzenarten sind auf die Existenz von Vögeln angewiesen.
„Wir sind hier insbesondere unseren Partnerinnen und Partnern aus der Imkerei, der Landwirtschaft und dem Gartenbau für ihre tatkräftige Unterstützung zu großem Dank verpflichtet. Laut dem vor kurzem erschienenen Bericht des Weltbiodiversitätsrats sind rund eine Million Arten vom Aussterben bedroht. Wenn wir Bienen, Insekten, Vögeln und Wildpflanzen – um nur ein paar Profiteure der Blühflächen aufzuzählen – neuen Lebensraum geben, dann setzen wir in Hessen ein Zeichen für den Artenschutz.“
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