Vergangene Woche war ich in der Brüder-Grimm-Schule in Eschwege zu Besuch. Vielen Dank an Frau Dr. Nitschke für den nachstehenden Bericht und an das gesamte Team für den spannenden Austausch!
Drei Werte für Europa: Schulpate und Landtagsabgeordneter Felix Martin beantwortet Fragen von Brüder-Grimm-Schülern
Respekt, Freiheit und Nachhaltigkeit – diese drei Werte nannte der Grünenpolitiker Felix Martin anlässlich des hessenweiten Europatags den rund 80 Brüder-Grimm-Schülern als besonders bedeutsam für Europa. „Wir freuen uns über den Besuch unseres Schulpaten Felix Martin“, begrüßte Schulleiterin Ute Walter den Landespolitiker in der Cafeteria der Schule. „Die Kontinuität dieser Patenschaft ist uns wichtig ebenso wie die zu unserem zweiten Schulpaten Michael Roth. Durch diesen Kontakt haben unsere Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Politiker verschiedener Parteien und deren Arbeit hautnah zu erleben.“
„Als ehemaliger Brüder-Grimm-Schüler fühle ich mich der Schule besonders verbunden und bin sehr gern heute zu euch gekommen, denn Frieden, Freiheit und freier Handel in Europa sind keine Selbstverständlichkeit. Das ist uns allen gerade seit letztem Jahr sehr stark bewusst geworden“, eröffnete Felix Martin den Austausch, zu dem die Schülervertretung eingeladen hatte. „Unserer Schülerschaft brennen einige Themen unter den Nägeln. Deshalb wollen wir mit Politikern ins Gespräch kommen“, erklärt Schulsprecherin Hannah Hoberock (R10b), die gemeinsam mit Klassenkamerad Luis Landgrebe sowie Marlon Brüggemann und Kimberly Schmerfeld aus der G10b die Moderation der Gesprächsrunde übernommen hatte.
Und so ging es nach einigen Fragen zum Beruf und Alltag eines Politikers mitten hinein in Fragen zu Waffenlieferungen an die Ukraine und zu Konsequenzen des Ausbaus erneuerbarer Energien sowie der Abschaltung von Atomkraftwerken, die auch zügig spezieller wurden. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich im Rahmen des Politik-und-Wirtschaft-Unterrichts intensiv und gezielt auf dieses Treffen vorbereitet und hakten beharrlich nach, zum Beispiel mit ihrer Frage zur Grundlastfähigkeit von Wind- und Sonnenenergie für den wachsenden Strombedarf auf der Straße, in Haushalten und in der Industrie. Felix Martin beantwortete alle Fragen mit viel Geduld und verwies auf Versäumnisse der Vergangenheit, die es jetzt gelte, möglichst schnell wettzumachen und Kompromisse einzugehen, zum Beispiel bei der Nutzung von Flüssiggas. Abhängigkeiten ließen sich nicht von heute auf morgen so leicht reduzieren.
Am Beispiel des Gesundheitswesens machte der Landespolitiker den Schülern deutlich, wie groß die Herausforderungen für alle Parlamente auf Kreis-, Länder- und Bundesebene bis hin zum Europaparlament sind. Hier gehe es nicht nur um den Erhalt von Kliniken für eine medizinische Grundversorgung im ländlichen Raum oder um eine bundesweit gerechtere Bezahlung des Gesundheits- und Pflegepersonals, sondern auch zum Beispiel um die Überwindung rechtlicher Hürden bei Abhängigkeiten von Medikamentenlieferungen aus dem Ausland.
Für die Zehntklässler ging die lebendige und intensive Doppelstunde Politikunterricht viel zu schnell zu Ende. In ihren abschließenden Dank schloss Vertrauenslehrerin Anja Schütz von der Fachschaft Politik und Wirtschaft deshalb gleich die herzliche Einladung zu einem baldigen Wiedersehen ein.