Im Schulamtsbezirk Hersfeld-Rotenburg und Werra-Meißner-Kreis fehlten im vergangenen Schuljahr 76 Lehrkräfte – der Bedarf konnte an allen Schulformen nicht vollständig gedeckt werden. Hessenweit waren mehr als 830 Lehrkräftestellen nicht besetzt, das ergab eine kleine Anfrage der GRÜNEN Landtagsfraktion.
Die lokalen Landtagsabgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen Kaya Kinkel (Hersfeld-Rotenburg), Felix Martin und Hans-Jürgen Müller (beide Werra-Meißner) kritisieren vor diesem Hintergrund die Bildungspolitik des neuen Kultusministers Armin Schwarz: „Anstatt sich Herausforderungen wie dem Lehrkräftemangel oder dem nach wie vor hohen Förderbedarf nach Corona anzunehmen, beschäftigt sich der Kultusminister lieber mit Symbolthemen wie der Frage, ob die Bundesjugendspiele nun ein Wettbewerb oder Wettkampf sein sollen. Mehr noch: Mit ihrem Nachtragshaushalt kürzt die Landesregierung aus CDU und SPD erstmals seit vielen Jahren an der Bildung und streicht 200 Lehrerstellen. Das ist eine Politik der falschen Prioritätensetzung!“
Die GRÜNEN im Landtag fordern die Landesregierung auf, endlich die wahren Herausforderungen an unseren Schulen konsequent anzugehen. Es braucht schnellstmöglich neue Wege der Lehrkräfteausbildung, etwa in Form eines dualen Studiums, um weitere Zielgruppen für den Beruf zu erschließen und angehende Lehrkräfte früher in den Schulbetrieb einzubinden. Zudem muss der Ausbau multiprofessioneller Teams vor allem an Schulen mit großen Herausforderungen weiter beschleunigt werden, um Lehrkräfte beispielsweise durch sozialpädagogische Fachkräfte gezielt zu entlasten.