…nach Austausch mit Jugendlichen im Kreis
Werra-Meißner-Kreis: Im vergangenen Jahr hat sich der lokale Landtagsabgeordnete Felix Martin (Grüne) mit Jugendparlamenten im Kreis getroffen, um ihre Vorstellungen und Ideen in die Entwicklung eines Beteiligungsformates auf Landesebene einfließen lassen zu können. Nun steht fest: Hessen führt den Landesjugendkongress ein.
Es gibt unterschiedliche Formate im Kreis, Kinder und Jugendliche mit ihren Meinungen und Vorschlägen an politischen Entscheidungen zu beteiligen. Das haben die Besuche von Felix Martin mit den Jugendräten in Bad Sooden-Allendorf und Witzenhausen sowie dem Jugendparlament Großalmerode ergeben. Mit dabei waren auch die jeweiligen Bürgermeister der drei Städte. In Hessisch Lichtenau gibt es außerdem einen Jugendbeirat. In den meisten Städten und Gemeinden findet allerdings keine dauerhafte Beteiligung statt.
Dazu Felix Martin, der auch jugendpolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im hessischen Landtag ist: „Seit 2018 sind die Rechte von Kindern in der hessischen Verfassung verbrieft. Junge Menschen verdienen es gehört und ernst genommen zu werden. Ich freue mich sehr, dass es in 2022 den ersten Jugendkongress in Kooperation mit dem hessischen Jugendring geben wird, der genau dafür eine gute Plattform bietet.“
Drei Tage lang werden rund 120 junge Menschen ab 14 Jahren im Wiesbadener Landtag diskutieren, Forderungen erarbeiten und mit Abgeordneten ins Gespräch kommen. Der Landesjugendkongress ist ein attraktives Beteiligungsformat mit Eventcharakter. Neben politischen Inhalten soll deshalb auch Raum sein für Kultur, Musik und Beisammensein. Für die Umsetzung fließen Gelder aus einem Partizipationsprogramm des hessischen Sozialministeriums sowie finanzielle Mittel von Landtag und Jugendring. Nach der Projektphase soll der Landesjugendkongress dauerhaft etabliert werden. Außerdem wird aktuell an digitalen Beteiligungsformaten sowie Beratungsangeboten für Kommunen gearbeitet.
Felix Martin: „In den Gesprächen mit engagierten Jugendlichen vor Ort ist immer wieder deutlich geworden: Beteiligung muss attraktiv, niederschwellig und unbürokratisch sein. Sie muss Spaß machen und konkrete Erfolgserlebnisse ermöglichen. Im Kreis werden die Beteiligungsformate in der Regel direkt gewählt und ermöglichen neben eigenen Aktionen und Veranstaltungen auch Beteiligung an den politischen Gremien der Stadt. Vor Ort ist das möglich, in einem Flächenland wie Hessen mit einem Vollzeitparlament und umfangreichen Gesetzesverfahren stößt dieser Gedanke aber an seine Grenzen. Deshalb haben wir uns für das niederschwellige und attraktive Format eines Landesjugendkongresses entschieden. Damit folgen wir auch einem Vorschlag, den der hessische Jugendring in Zusammenarbeit mit zahlreichen Verbänden und Jugendlichen in einem umfangreichen Beteiligungsformat erarbeitet hat.“