Digitale Workshops zum Umgang mit Verschwörungsmythen und rechter Hetze
„Eine mutige Gesellschaft lässt sich keine Angst machen!“ – unter diesem Motto standen die Online-Workshops zu denen Felix Martin vergangenes Wochenende einlud. Ziel war es dabei, die Teilnehmenden zu informieren, aufzuklären und ganz konkrete Hilfestellung für den Alltag im Umgang mit Verschwörungsmythen sowie rechter Hetze und Gewalt im Netz zu machen.
Felix Martin begrüßte die knapp 30 Teilnehmer*innen, die sich online zur Veranstaltung eingewählt hatten. Er betonte, wie wichtig es ist, aufmerksam gegenüber rechter Hetze zu sein und hofft, dass die beiden Workshops dazu beitragen , diese zu erkennen und sich besser zur Wehr zu setzen. „Demokratie lebt vom Engagement der Anständigen. Im Internet lässt jedoch der Anstand zu wünschen übrig, Hass und Hetze haben dort in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen. Wie soll man damit umgehen?
Dr. Martin Arnold, der Vorsitzende des Vereins der Freundinnen und Freunde des jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis, schloss sich der Begrüßung an und verwies in eindrücklichen Worten auf den geschichtlichen Hintergrund dieser Einrichtung: Als Gastgeber der Veranstaltung – die Workshops wurden live aus der ehemaligen Synagoge in Abterode gestreamt – ließ Dr. Arnold eindrucksvoll einzelne Vorgänge Hitler-Deutschlands im Werra-Meißner-Kreis noch einmal aufleben und schloss so den Kreis zwischen der Geschichte der ehemaligen Synagoge und rechter Hetze und Verschwörungstheorien in heutiger Zeit.
Im Anschluss konnten die Teilnehmenden sich für einen von zwei Workshops entscheiden.
Die promovierte Geschlechterforscherin und Beraterin für Digitalstrategie Laura Dornheim zeigte an Beispielen aus dem Netz, woran rechte Hetze und Gewalt im Internet erkannt wird und welche Möglichkeiten Betroffene haben, um sich dagegen zu wehren. Im Anschluss wurde u.a. darüber diskutiert, wie ein alltagstaugliches Meldeverfahren aussehen muss und welche Konsequenzen sich aus prominenten Gerichtsurteilen ergeben haben, es wurden aber auch von erfolgreichen Anzeigen gegen Gewaltkommentare im Netz berichtet.
Lukas Schauder, Sprecher für Extremismusprävention und Demokratieförderung der GRÜNEN im Hessischen Landtag, arbeitete in seinem Workshop zum Umgang mit Verschwörungsmythen heraus, welche Methoden bei der Verbreitung eine Rolle spielen und wie sehr eine reale Gefahr für die Anhänger der Verschwörungsmythen besteht. Auch in der Diskussion wurde thematisiert, wie häufig antisemitische und rechte Inhalte hinter Verschwörungsmythen stehen. Darauf aufbauend wurden konkrete Strategien zum Widerspruch in alltäglichen Situationen und Gesprächen aufgezeigt, um Verschwörungsmythen nicht „sprachlos“ begegnen zu müssen.
Weiterführende Informationen und hilfreiche Links:
In Hessen können Hass und Gewalt im Netz unkompliziert über eine Onlineplattform gemeldet werden: hessengegenhetze.de
Die Initiative „Kleiner Fünf“ bietet in ihren Kampagnen und auf ihrer Homepage umfangreiches Material und Argumentationsleitfäden, wie jede und jeder einzelne auf Alltagsrassismus, Sexismus sowie Demokratie- und Menschenfeindlichkeit reagieren kann:
kleinerfuenf.de & sprichesan.de