Werra-Meißner-Kreis: Am vergangenen Mittwoch hat der hessische Landtag darüber debattiert, wie der Mangel an Plätzen in der Kinderbetreuung behoben werden kann. Im Zentrum stand dabei die praxisintegrierte und bezahlte Erzieher-Ausbildung, welche auch an der Beruflichen Schule in Witzenhausen absolviert werden kann.
Seit einigen Jahren fördert das Land die praxisintegrierte vergütete Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher (PivA). Diese ist eine Ergänzung zur rein schulischen Ausbildung, hat größere Praxisanteile und es wird eine Ausbildungsvergütung gezahlt. Aktuell kann man sich beispielsweise bei mehreren Kitas der AWO für die praxisintegrierte Ausbildung bewerben, etwa an den Standorten Großalmerode, Sontra oder Wehretal. 2023 hat das Land 1.000 Plätze gefördert. Genauso viele will die neue Landesregierung aus CDU und SPD jetzt auch fördern, spricht aber von einem Ausbau.
Dazu der lokale Landtagsabgeordnete Felix Martin: „Wir freuen uns, dass Schwarz-Rot die erfolgreiche Arbeit des Grünen Sozialministers fortsetzt und genauso wie im vergangenen Jahr 1.000 Plätze in der bezahlten Erzieher-Ausbildung fördert. Von einer Erhöhung der Stellen kann aber nicht die Rede sein. Es braucht jetzt neue Maßnahmen wie die Abschaffung des Schulgelds, denn es ist nicht mehr zeitgemäß, von jungen Menschen Schulgeld zu erheben, die sich für einen so dringend benötigten Beruf entscheiden.“
Auch im Werra-Meißner-Kreis gibt es einen Mangel an Kita-Plätzen Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat deshalb ein Sofortprogramm für mehr Kita-Plätze vorgelegt. Darin wird etwa die umgehende Abschaffung der Schulgelder an privaten Fachschulen für Sozialwesen in der Erzieher-Ausbildung oder zum Sozialassistenten gefordert. Davon würden etwa Auszubildende am Fröbelseminar in Kassel profitieren.
Ein weiteres Investitionsprogramm soll die Schaffung zusätzlicher Plätze in Kindertagesstätte und Krippe unterstützen; ein ähnliches Programm unterstützte die Kitas im Werra-Meißner-Kreis bereits im Jahr 2021 mit rund 1,5 Millionen Euro. Durch eine Öffnung der Förderung sollen künftig auch diejenigen angehenden Erzieherinnen und Erzieher von der geförderten PivA profitieren können, die ihre Ausbildung nicht in einer Kita absolvieren, sondern etwa in der Jugendhilfe.